Pokalviertelfinale BVB - Hoffenheim


Bericht von der Fanfahrt zum DFB – Pokal Viertelfinale unseres BVB gegen die SAP Sportgruppe aus Hoffenheim am Dienstag 07.04.2015:


Eingebettet in die beiden Bundesligaklassiker gegen die Roten aus München und dem

Borussen-Duell gegen Gladbach wartete ein besonderes Highlight unter der Woche

auf uns: das Viertelfinale im DFB – Pokal gegen die TSG Hoffenheim.

Wie wir natürlich alle wissen wäre im Pokal-Erfolgsfall dies der kürzeste Weg um doch noch

nächstes Jahr international zu spielen, dementsprechend war die Stimmung im Bus doch

schon ein bisschen angespannt und nicht überschäumend optimistisch. Dazu waren die letzten

Bundesligaauftritte unseres BVB und das Rückspiel im CL-Achtelfinale gegen Juve leider auch als äußerst durchwachsen zu bewerten. Wir standen also wenn man so will mit dem Rücken zur Wand um eine Saison noch halbwegs versöhnlich abzuschließen.

Alle hofften jedoch dass das auch der Mannschaft und dem Umfeld absolut klar sein musste

und dementsprechend auf dem Rasen die richtige Antwort gegeben werden würde. An uns Fans im Westfalenstadion sollte es jedenfalls nicht liegen, denn im Tempel an der Strobelallee

war schon lange vor dem Anstoß die Stimmung prächtig ja eigentlich außergewöhnlich, denn

dadurch das die SAP Sportgruppe ja kaum Fans hat, wurde nicht nur die Süd sondern auch auf

der Nordseite die Stehtribüne von sangesfreudigen BVB Fans bevölkert.

Also bin ich begleitet von meinem Sohn Flavio erst einmal in Block 11 auf die Süd gepilgert

um die Mannschaft gebührend zu unterstützen. Unsere Mannschaft kam gut ins Spiel obwohl mit Mats Hummels und Marco Reus zwei unserer Starspieler kurzfristig ausfielen. Die ersten

Chancen hatten Mkhitaryan und Kagawa schon in den ersten 10 Spielminuten, die aber noch an Hoffenheims Keeper Baumann scheiterten. Aber in der 19. Spielminute sollte uns die Führung gelingen. Nach einer Ecke von Kuba war Neven Subotic zur Stelle und schoss unhaltbar ein. Die Stimmung im Stadion kochte über, hatten wir doch in den letzten Spielen

uns nicht wirklich viele Torchancen herausgespielt. Scheinbar hatte unser Trainer Jürgen Klopp die richtigen Worte für die Truppe gefunden, wir konnten es also doch noch,

Aber leider zu früh gefreut. Direkt im Gegenzug traf Hoffenheims Volland völlig freistehend per Volley-Abnahme zum 1:1 und nur 7 Minuten später unterlief ausgerechnet unserem Torschützen Subotic  als letztem Mann ein Stockfehler, Firmino nutze den Patzer gnadenlos aus und überwand unseren Keeper Mitch Langerak mit einem Heber.

Auf den Tribünen im Westfalenstadion machte sich ein paar Minuten Fassungslosigkeit ob der gebotenen Abwehrleistung breit, dann aber wurde die Mannschaft wieder frenetisch nach vorne gepeitscht. Unsere Borussia fightete und drängte auf den Ausgleich. Aber die Verunsicherung war auch in der Truppe zu spüren und so ging es mit einem Rückstand in die Kabinen.

In der zweiten Halbzeit ging es auf Augenhöhe erst einmal hin und her, es war ein toller

Pokalfight. In der 57. Minute dann unser verdienter Ausgleich. Aubameyang köpfte den Ball

in die Maschen. Von nun an waren wir klar Herr im Haus und die Stimmung auf den Rängen fantastisch. Aber Hoffenheim rettete sich mit Glück, Geschick und Zeitspiel in die Verlängerung. Da war allen schon klar dass die SAP Sportgruppe eigentlich gar nichts mehr in Richtung unseres Tores unternehmen würde, solange unsere Abwehr nichts anbieten würde. Die erste Hälfte der Verlängerung brachte aus unserer Sicht leider nichts zählbares, aber wir waren klar am Drücker und es sollte sich letztendlich auszahlen. Direkt nach der Pause in der Verlängerung gingen wir in der 107. Minute wieder in Führung. Und was für ein Tor. Unser Ex-Kapitän Sebastian Kehl jagte den Ball mit einem spektakulärem Drop-Kick

aus gut 20 Metern in die Maschen. Hoffenheims Keeper Baumann war ohne Abwehrchance.

In der Nachberichterstattung zu diesem Spiel in den nächsten Tagen habe ich dann gelesen,

dass es Kehls erster Treffer für den BVB im DFB-Pokal überhaupt war und dann so ein wichtiges und sehenswertes ( da will wohl einer noch einmal unbedingt nach Berlin bevor die Karriere beendet wird :-)

Hoffenheim drückte danach zwar noch auf den Ausgleich und obwohl unsere Abwehr dann

doch wieder nicht den sattelfesteten Eindruck hinterließ, spielten wir das Ergebnis nach Hause. Aber diese Dramatik in den letzten Minuten hättten Kagawa und Kampl eigentlich vorher aus dem Spiel nehmen müssen als sie eine todsichere Doppelchance ans Aluminium nagelten. Passt im Moment einfach zu uns. Leicht kann ja jeder. Aber wir waren dann im Halbfinale und die Mannschaft und die Fans feierten dies ausgiebig. Die Erleichterung war überall zu spüren und auch Jürgen Klopp hatte sein Dauergrinsen im Gesicht.

Danach sind wir dann alle schnell zum Bus denn es ging schon auf Mitternacht zu und viele mussten ja nun am nächsten Tag arbeiten, dementsprechend ruhig aber trotzdem glückselig

ging es durch Boris zurück nach Hause.

Die Gute Laune im Hinblick auf die spannende Frage der Auslosung  der Halbfinalpaarungen

wurde allerdings dann am späten Mittwochabend uns doch noch verhagelt. Leider müssen wir zu den Roten vom Weißwurstäquator (warum müssen wir immer zu denen ? Losglück ist glaube ich etwas anderes ). Aber wer nach Berlin und den Pott holen will muss auch überall gewinnen können und vielleicht gelingt uns ja ganz unbeschwert dort ein Riesenspiel.

 

Schwarzgelbe Grüße und Heja BVB

 

Mathias Redecker